Mittwoch, 26. November 2008

Nachtrag

Ich wollte noch schnell etwas zu meiner Liste von vorgestern hinzufuegen:

Waffen
sind hier an der Tagesordnung. So gut wie jeder Mann traegt eine Machete mit sich herum, vor Banken etc. stehen schwer bewaffnete Wachposten und wenn wir (wenn es schon dunkel ist) zum anderen Haus rueber gehen, nehmen wir aus Sicherheitsgruenden auch lieber einen Baseball-Schlaeger mit ;)

Ansonsten darf ich berichten, dass es heute noch nicht geregnet hat, juhu!
Gestern hab ich 3 Stunden lang unser ganzes Haus geputzt, manche Ecken waren echt eklig... danach hatte ich dann erhoehte Temperatur und Kopfweh, hab mich wohl etwas ueberarbeitet ;)
Aber mir geht's schon wieder besser!

Ich melde mich bald wieder!

Montag, 24. November 2008

mein Leben hier (+ mehr Fotos!)

Yay, wir haben den Nachmittag mal wieder regenfrei, deswegen kann ich schon wieder ins Internet!
Ich dachte, ich schreib einfach mal so ein paar Kleinigkeiten, die meinen Alltag hier so begleiten. Wird sicher nicht besonders spannend, aber wen's interessiert, gerne weiterlesen!

Muell
Tja, das ist nicht besonders schoen, aber da es hier keine Muellabfuhr gibt, muessen wir unseren Muell immer hinterm Haus verbrennen. Das ist erstens muehsam (und im Regen schwierig) und zweitens sicher nicht besonders gesund fuer die Qualitaet der Luft um uns herum (und auch nicht fuer unsere Waesche, wenn sie gerade draussen haengt...), aber wir koennen's nicht aendern.

Der Glaube in Honduras
ist viel praesenter als in Deutschland! In fast jedem Bus laeuft christliche Musik, auf vielen Autos steht "Cristo vive" (Jesus lebt) oder sowas drauf und in jedem Kaff gibt es wenigstens eine winzige Kirche.

Unser Bad-Boden
ist eklig! An der Wand tritt Wasser aus. Wir haben zwar eine Schuessel dort stehen, wo es tropft, aber es rinnt auch so die Wand herunter und der ganze Boden ist dauer-nass. Wir tauschen zwar jeden Tag die Handtuecher aus, die das Wasser ein bisschen zurueck halten sollen, aber das hilft auch nur fuer ein paar Stunden...

Termiten
sind unsere Mitbewohner. Ueberall sind die Waende davon zerfressen ;)

Mein Bett
haengt nach wie vor durch. So langsam finde ich aber Schlafpositionen, in denen es einigermassen zum Aushalten ist. Auf dem Bauch z.B. geht gar nicht, da liegt man ja die ganze Zeit im Hohlkreuz!
Trinkwasser
fuellen wir uns immer mal wieder im Projekt ab. Dort gibt es Wasserfilter. Wenn es allerdings leer ist, kann es auch schonmal vorkommen, dass wir einfach Wasser kochen, damit es danach (abgekuehlt) trinkbar ist.

Popcorn
esse ich hier staendig... liegt an den Amerikanern im Haus (insbes. Nathan), die so gut wie jeden Tag Popcorn machen.


Joa, mehr faellt mir gerade gar nicht ein.
Ich merke aber immer mehr, wie wohl ich mich hier fuehle, was mich natuerlich sehr freut! Morgens stehe ich meistens schon mit guter Laune auf (und freue mich auf meine Cornflakes mit Haferflocken, Bananen, Kakao-Pulver und Milch und meinen morgendlichen Apfel) und im Projekt liebe ich die Kinder jeden Tag mehr, am liebsten wuerde ich manche echt den ganzen Tag nur knuddeln (auch wenn man sich trotzdem freut, wenn es irgendwann 16 Uhr ist...).

Die Stimmung im Haus mit nur 6 Leuten ist schoen entspannt, ich verstehe mich mit allen super und ab und zu kriegen wir Besuch vom anderen Haus oder besuchen sie.

Das einzige, was echt noch verbesserungswuerdig waere, ist nach wie vor das Wetter!! Abgesehen von meinem Trip kann ich mich echt an fast keinen Tag ohne Regen mehr erinnern! Ich wette, in Deutschland ist es auch ziemlich regnerisch (November...), aber hier ist's schon echt krass, dass man JEDEN Tag mit Regen aufwacht und nie rausgehen kann, ohne PATSCHNASS zu werden (ist insbesondere beim Hitchen etwas nervig).

So, jetzt hab ich noch ein paar Fotos fuer euch!



drinnen voll und laut, wenn's draussen regnet...


meine suesse Angie


Kinder-Invasion im Computer-Raum...
ehm, ich hab dann hier auch mal schnell ein Baby bekommen...
heute beim Lesen ueben mit Nidinia und Clarisa
ich sag ja, hier ist's nass...!
Miriams Haus (wovon ich vorgestern geschrieben habe)
Ben und Miriam nach der Mittagspause
Miriam mit Daniela und Angie bei Danielas Kindergarten-Abschlussfeier (gestern)
Ben ist am Donnerstag 19 geworden! Hier der Geburtstagstisch, den wir ihm hergerichtet hatten.


am Samstagabend bei der Geburtstagsparty von Ben und Lisa (sie hatte vorletzte Woche auch Geburtstag): v.l. ich, Nathan, Hannah, Lisa

Samstag, 22. November 2008

Reisebericht

Ja, hier ist er endlich, der Reisebericht meines Kurztrips durch Mittelamerika!
Bin zwar gestern deswegen schonmal hier nach Jutiapa gefahren, aber da hatte das Internet nicht funktioniert...
Im letzten kleinen Eintrag stand es ja schon drin: Da Ennie nach 90 Tagen Honduras ihr Visum durch Ausreise fuer mindestens 3 Tage nach Belize erneuern musste, haben Jake und ich sie begleitet und die Chance genutzt, mal als Touris bzw. als Backpacker unterwegs zu sein und ein bisschen mehr von Zentralamerika zu sehen.

Los ging’s am 6. November. Das Tollste war: Nach unzaehligen verregneten Tagen startete unser Trip mit Sonnenschein! Kaum zu glauben und, um es schonmal vorweg zu nehmen, das absolut perfekte, warme, sonnige und doch nicht zu heisse Wetter hielt die gesamte Zeit an! Genau bis zum Tag unserer Rueckreise (back home, back in the rain; ich kann mir arbeiten im Projekt bzw. das Leben in El Cacao schon gar nicht mehr im Trockenen vorstellen)…

Unser erstes Ziel nach 6 Stunden Busfahrt war Copan im Westen von Honduras, kurz vor der Grenze zu Guatemala. Es ist quasi DER Touri-Ort des Landes, erstens sind dort Maya-Ruinen zu bestaunen und besteigen und zweitens ist der Ort selbst wunderschoen; ausschliesslich Kopfsteinpflaster-Gassen, schoene Cafés und Restaurants ueberall,… Nicht zu vergleichen mit einem Dorf wie El Cacao, in dem die Haelfte der Haeuser nur aus Schlamm und Zweigen bestehen und die Leute gegen ihre Perspektivlosigkeit teilweise nicht viel mehr als das taegliche Trinken in der Dorfkneipe haben…





Nach zwei Naechten dort ging’s ueber die Grenze nach Guatemala bis nach Antigua. Nicht gerade repraesentativ fuer Guatemala, weil es einfach viel zu schoen ist. Nicht dass Guatemala sonst nicht schoen ist, im Gegenteil, aber es ist einfach eine “zu perfekte” Stadt (siehe Fotos), in der z.B. McDonald’s- oder Subway-Schilder keine Leuchtreklame sind, sondern aus goldenen Buchstaben bestehen, in der jedes Haus eine andere Farbe hat, Strassenhunde aus Gruenden, die ich nicht wissen will, nicht existieren, alles von Touristen wimmelt und man mit Glueck beeindruckende Sicht auf 3 Vulkane drumherum hat.
Ich war froh, dass es mir wieder besser ging, am Abend vorher in Copan hatte ich nicht nur Husten, sondern auch erhoehte Temperatur und Magenprobleme gehabt, aber wie gesagt, Samstag war’s schon wieder besser!













Am naechsten Morgen ging’s auf Vulkantour! Der Pacaya, ca. eine Stunde per Shuttle von Antigua entfernt, ist noch aktiv, leider hatten sich unsere Hoffnungen, richtige Lava zu sehen, nicht ganz erfuellt. Unser Guide hat uns naemlich irgendwann gestoppt, weil es an dem Tag wohl zu gefaehrlich war, noch weiter hoch zu gehen. Herunterkommendes heisses Geroell hatte uns den Weg abgeschnitten.
Trotzdem hat es sich gelohnt; der Aufstieg durch zunaechst waldaehnliche Umgebung und dann ueber erkaltetes graues Lava-Gestein war eine schoene Wanderung und die Aussicht von oben atemberaubend; auch ohne spektakulaere Funken aus Kratern und Schuh-Schmilz-Gefahr, was man an manchen Tagen wohl haben kann.


Nachmittags sind wir dann schon weiter gefahren (wir wollten nicht noch eine Nacht, aufgeteilt auf 2 verschiedene Schlafraeume, in unserem “coolen” aber ziemlich ueberfuellten “Jungle Party Hostel” schlafen).
Eine kurvige Strasse (Guatemala ist generell noch viel bergiger als Honduras) fuehrte uns nach Panajachel am Lago de Atitlan. Weiteres Muss fuer Touris!
Leider haben wir den Abend dort schonmal “verpasst”, weil wir so muede waren, dass wir direkt nachdem wir ein Hotel gefunden hatten eingepennt sind. Am Montag hatten wir dann auch nur noch bis mittags Zeit, ein bisschen durch den Ort zu schlendern (ich hab mir eine Handtasche gekauft!) und am See zu chillen, der erstens riesig und zweitens mal wieder malerisch schoen inmitten von Vulkanen gelegen ist.
Schade, dass unsere Zeit begrenzt war, eine Wanderung oder Fahrradtour durch die Berge mit Blick nach unten auf den See waere bestimmt auch toll gewesen!


Als Naechstes wartete aber Coban (mitten in Guatemala) auf uns. Die Busfahrt dorthin war schrecklich. Wir hatten einen Stopp in Guatemala City (riesige haessliche haessliche haessliche und bestimmt gefaehrliche Stadt) und danach, schon um Dunkeln, eine teilweise schleppende, teilweise zu rasante Fahrt durch kurvige Strassen in vollgestopftem Bus und Ankunft erst um 10 Uhr abends.
In Coban angekommen hat uns der Taxifahrer erstmal erklaert, dass es das ChiChiHostal, wo wir hinwollten, nicht mehr gibt, also dann ein anderes!
Generell war die Organisation des Trips (und meistens war ich es, die sich darum gekuemmert hat, bzw. darum kuemmern musste, wie es weitergeht) absolut kein Problem! Dank meines Reisefuehrers (“Lonely Planet - Central America on a shoestring – Big trips on small budgets”, wirklich Gold wert!) hatten wir Infos ueber die besten und billigsten Hostels, guenstige Restaurants und unter “Getting there and away” ueber Busverbindungen etc. Ganz davon abgesehen schienen die Leute schon immer zu wissen, wo wir hinwollen und kamen mit ihren Hostel- oder Bus-Angeboten schon auf uns zugelaufen. Wir haben uns fruehestens am Tag vorher ueberlegt, wie es am naechsten Tag weitergehen sollte (den groben Reiseplan, also was wir alles sehen wollten, hatten wir natuerlich u.a. aufgrund von Tipps anderer Freiwilliger aus El Cacao, die schon vorher aehnliche Trips unternommen hatten, im Kopf).
Zum Glueck hat auch immer alles geklappt, wir haben puenktlich unsere Busse bekommen (insgesamt uebrigens unglaublich viel Zeit in Bussen verbracht) und jede Nacht rechtzeitig einen Platz zum Schlafen gefunden.
Nur regelmaessiges Essen war ab und zu etwas problematisch.

Mit dem Thema Essen kann ich auch wieder am Dienstagmorgen anknuepfen. Weil es mal wieder so frueh losging, musste zum Fruehstueck ein Snickers herhalten und das Krasse war: den ganzen Tag bis abends ca. 20:30 Uhr hatten wir keine Moeglichkeit mehr, uns weiteres Essen zu kaufen!!!
Trotzdem war der Tag toll: Von ca. 11-15 Uhr waren wir an einem der wahrscheinlich schoensten Plaetze der Welt! Der Ort hiess Semuc Champey, schwer zu erreichen mitten in Guatemalas Bergen, und war eine 300 m lange natuerliche Bruecke, unter der ein tosender Fluss sich seinen Weg gebahnt hat und auf der es terrassenfoermig angeordnete “Schwimmbecken” mit wunderbar klarem, tuerkis-gruenem Wasser gab. Abgesehen vom Baden sind wir im Wald am Rand des Flusses auf Holzstegen und -treppen herumgeklettert (und haben uns nach und nach an das Hungergefuehl gewoehnt…).
Am Nachmittag waren dann die Hoehlen von Lanquin an der Reihe, grosse beeindruckende Tropfsteinhoehlen inklusive Fledermaeusen und Riesenspinnen.



Mittwochmorgen ging’s wieder frueh weiter (sowieso bin ich glaube ich fast nie nach 5 Uhr aufgestanden…) nach Flores, Richtung Norden.
Mal wieder ein wunderschoener Ort, wie extra fuer Touristen gemacht, auf einer Insel in einem grossen See gelegen mit Geschaeft an Café an Restaurant an Hotel.
Den Nachmittag hatten wir Zeit um durch die Kopfsteinpflaster-Gassen zu spazieren, die Sonne zu geniessen, Eis zu essen, zu relaxen…
Am naechsten Tag, Donnerstag, war wieder Sightseeing-Time. Diesmal war Tikal das Ziel (und wieder ist das Shuttle dorthin um 5 Uhr morgens abgefahren), wieder Maya-Ruinen, allerdings ein ganzer Nationalpark davon und im Gegensatz zu Copan mitten im Jungel, Bruellaffen als Geraeuschkulisse inklusive.
Diesmal waren das Fruehstueck uebrigens Pizzareste vom Vortag…





Und schon ging’s weiter; nach knapp 6 Tagen Guatemala wartete Belize auf uns. Guatemala unterscheidet sich uebrigens insbesondere darin von Honduras, dass vor allem die Frauen auf dem Land noch die bunte, traditionelle Kleidung tragen.

Belize City war kein Ort, an dem ich laenger als eine Nacht haette bleiben wollen! Bevor wir ankamen, hatten uns schon mindestens 3 Leute gewarnt, wie gefaehrlich diese Stadt sei und meines Erachtens bestaetigte die Atmosphaere dort (zudem war es schon dunkel…) dies auch. Aber uns ist den ganzen Trip ueber nichts passiert, wofuer ich sehr dankbar bin!
In unserem “Seaside Guest House” mussten wir erstmal feststellen, wie viel teurer Belize als Guatemala und Honduras ist. Ploetzlich hat eine Nacht nicht mehr 4 bis 8 Dollar gekostet, sondern 20.
Die Nacht bzw. der Abend war ein Erlebnis der besonderen Art!
Im weiss-lila-tuerkisen Holzhaus waren keine anderen Gaeste, dafuer Mitch, dem das wohl gehoert, sowie sein Schaefehund Crystal und ein anderer Gitarre-spielender Mann. Es hat nach Bier gerochen, aber die Zimmer waren ok und alles hatte diesen besonderen Karibik-Flair, ein bisschen Spukhaus-maessig, aber ich hab mich sicher gefuehlt.
Und Mitch war total nett; als Jake und ich ihn nach einer Moeglichkeit zum Abendessen gefragt haben - Ennie ging es leider nicht gut und hatte sich schon hingelegt - und er in seinem Kuehlschrank nichts fand, hat er uns in seinem PickUp zu einem China-Imbiss gefahren. Da die “Neighborhood” etwas “sketchy” sei, hat er das gemacht, damit uns die Leute mit ihm sehen und uns nichts tun. Schon krass, wenn man sich’s so ueberlegt…!
Mein Chicken mit Pommes dann war lecker, aber sicher das Fettigste, was ich je gegessen habe.

Am naechsten Morgen konnte ich nicht anders, als den tollen Sonnenaufgang zu fotografieren…


Am Freitag ging’s dann endlich los zu unserer traumhaften kleinen Karibikinsel Caye Caulker! Das Meer tuerkis, der Sand weiss, die Haeuser bunt, die Leute schwarz mit lustigem Karibik-Englisch-Akzent. Plus Palmen und Haengematten, wohin man schaut.
Und ich war zum ersten Mal schnorcheln! Es war echt top, abgesehen von bunten Fischen und Korallen haben wir bei einem der 3 Stopps massenweise Stachelrochen so nah gesehen, dass man sie beruehren konnte!
Wir waren uns schnell einig, dass wir einfach noch einen Tag laenger als geplant im Paradies zum Karibik-Feeling-Geniessen bleiben MUESSEN!


Die Rueckreise hat dann eineinhalb Tage gedauert, per Boot zurueck nach Belize City, per Bus in den Sueden des Landes nach Punta Gorda, per Boot ueber stuermische See rueber nach Puerto Barrios (Guatemala), dort uebernachten. Der naechste Tag, Montag, hat super gestartet. Der Strom war ausgefallen und wir mussten uns zu dritt mit einer Taschenlampe fertig machen und dann waren wir auch noch eingeschlossen (es war mal wieder frueh am Morgen) und es hat eine Weile gedauert, bis die Leute vom Hotel uns gehoert haben und das Tor aufschliessen konnten. Ausserdem war es eine sehr Moskito-reiche Nacht gewesen.
Mit 5 verschiedenen Bussen ging’s dann zurueck bis El Cacao, womit unser Trip am Montagnachmittag, 17.11. wieder beendet war. Im Regen, wie gesagt^^.

Insgesamt war es echt cool, wir haben super viel gesehen, wenn es auch teilweise ganz schoen anstrengend war, immer nur so kurz an einem Ort zu sein und so viel im Bus zu sitzen.
Auch die Finanzen waren anstrengend, man hat quasi mit 4 verschiedenen Waehrungen hantiert (Lempira in Honduras, Quetzal in Guatemala, Belize Dollars in Belize, ausserdem US Dollars) und dann noch alles in Euro umgerechnet, wenn ich wissen wollte wie viel es ungefaehr ist. Ausserdem hat jeder von uns dem anderen staendig irgendetwas geliehen oder geschuldet, erstens um Komplikationen beim Essenbezahlen zu vermeiden und zweitens um dreifache Kosten beim Geldabheben zu sparen.

Interessant ist, wie viel mehr El Cacao und Honduras nach dem ganzen Herumreisen fuer mich ein “Zuhause” geworden ist, da man einfach nach so vielen neuen Eindruecken an einen schon bekannten Ort mit “eigenem” Bett und Leuten, die man kennt, zurueckkehrt. Schoen! :)

Trotzdem hat sich hier waehrend wir weg waren auch einiges veraendert!
Am Abend unserer Abreise vor 2,5 Wochen war naemlich auch Umzugsabend fuer Anneke, Hanne, Hannah, Cheyanne und Tyler ins neue Volunteer-Haus. D.h. in unserem Haus bleiben noch Lisa, Ennie, Jake, Nathan, Ben und ich. Das ist top, viiiel entspannter mit nur noch halb so vielen Leuten! Auch wenn der grosse Nachteil ist, dass Reid (der Leiter von meinem Projekt) nun Verantwortlicher fuer das neue Haus ist und HHK fuer dieses Haus und da in diesem Haus alles Reid gehoert hatte, sind so Dinge wie Regale, Lampen, Messer, Haengematten,… ins andere Haus verschwunden.
Naja, noch haben wir alles, was wir brauchen und HHK wird wohl irgendwie dafuer sorgen muessen, dass uns auch in diesem Haus nichts fehlt.
Sind halt so ein bisschen politische Spannungen zwischen den verschiedenen Projekten, was sich in den Freiwilligenhaeusern aeussert ;)
Ironischerweise wohnen in Reids Haus nur HHK-Volunteers und alle 4 Las Sonrisas-Volunteers im HHK-Haus, hehe.
Weiter zu den Veraenderungen: Beide Haeuser haben schon wieder je eine weitere Mitbewohnerin bekommen, die anderen Nienke aus Holland und wir Tess aus Australien, allerdings nur bis Freitag.
Und im Projekt ist im Moment noch Kayla als Freiwillige dazu gekommen, die schon zum 5. Mal Las Sonrisas de los Ninos besucht und noch bis Anfang Dezember bleibt. Sie ist eine wirkliche Vorzeige-Freiwillige mit allen moeglichen Ideen und vorbereiteten Aktivitaeten fuer die Kids! =)
Was mich ein bisschen traurig gemacht hat im Projekt: Eine ganze Familie ist mehr oder weniger verschwunden. Die Familie, von denen zeitweise alle 6 Kinder kamen, u.a. Devora, Rosalinda, Guadalupe und David (siehe Bilder unten) ist wohl woanders hingezogen, weil ihr Vater wieder aus dem Gefaengnis draussen ist oder so. Keine Ahnung ob ich sie je wieder sehe, wenn nicht faende ich es auf jeden Fall sehr schade!
Was anderes, was traurig war, fuer mich zu sehen letzte Woche ist die Wohnsituation von MIriam (eine Angestellte im Projekt) und ihren 2 Kindern (und hochschwanger ist sie auch noch): Sie wohnt zur Zeit bei einer Freundin aber Jake und Ben haben ihr am Donnerstag geholfen, ihr eigenes "Haus" zu bauen. Haus ist in Anfuehrungszeichen, weil es wirklich nicht aus mehr als aus Zweigen und Schlamm besteht. Ein einziger kleiner Raum, der Boden matschig, das Dach aus Palmblaettern. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie da leben wollen. Zumal es hier ja auch so viel regnet... Und sogar fuer diese Huette fehlt ihr das Geld, obwohl sie wenigstens im Projekt sicher mehr verdient, als sonst irgendwo. Ich wuerde ihr gerne helfen, aber hier einfach Geld verschenken ist so eine Sache, da wuesste man ja gar nicht, wo man anfangen und aufhoeren sollte. Das einzige, was ich bisher gemacht habe, ist dass ich ihr nach dem Trip meine Waesche gegeben habe (die ich auch selbst per Hand haette waschen koennen) und sie dafuer bezahlt habe...

Auch wenn ich noch mehr aus meinem Leben hier zur Zeit erzaehlen koennte, hoer ich jetzt mal auf! Das war nun wirklich ein LANGER Post und ich frage mich sowieso, ob ueberhaupt jemand bis hierher gekommen ist!

Also, gaaaanz liebe Gruesse aus Honduras von eurer Theresa!

P.S.: In einem weitern WM-Quali-Spiel hat Honduras Mexiko 1:0 besiegt, yeah! Es war zwar glaube ich ein Eigentor von Mexiko, aber who cares?!
Hier kommen jetzt noch ein paar Fotos von VOR meinem Trip:
unsere hauseigene Halloween-Party: Hannah und ich im selbstgemachten Jungle-Girl-Kostuem ;)


Tyler als "Dinosaurier"


Anneke als Baer

Ben als "Baer"
via hitchhiking auf dem Weg nach Ceiba zu unserer Ladies-Night
Hannah und ich im Hotel vorm Ausgehen
unser Jungelbad...
und zum Schluss nochmal ein Bild vom Projekt (diese Woche entstanden; die Jungs muessen allerdings noch ein bisschen ihr "Sonrisa", ihr Laecheln, ueben, hehe)

Samstag, 15. November 2008

Ich wollte nur mal kurz...

... sagen, dass es mir gut geht!
Ich muss mich doch mal schnell melden, nachdem hier wieder 2 Wochen nichts Neues steht!
Das liegt u.a. daran, dass ich gerade unterwegs bin!

Ennie musste nach 3 Monaten Honduras ihr Visum durch Ausreise nach Belize erneuern und Jake und ich haben die Gelegenheit genutzt, mit ihr ein bisschen durch Zentralamerika zu reisen. Zum Glueck war es kein Problem, ein paar Tage Urlaub im Projekt zu bekommen!
Gestartet wurde am 6.11. in Copan, West-Honduras, weiter ging es quer durch Guatemala und jetzt sind wir auf einer traumhaften, winzigen, easy-going Karibikinsel (Caye Caulker) nicht weit von Belize City.

Den ausfuehrlicheren Reisebericht gibt's dann irgendwann naechste Woche, inklusive Fotos!!

Ich wollte noch sagen, dass ich im Moment nicht per Handy zu erreichen bin, weil ich kein Geld mehr drauf habe. Wurde vor ein paar Tagen kurz von Mama und Caro angerufen und da ich ja auch im Ausland war, nicht in Honduras, hat mich das wohl einiges gekostet und jetzt ist das Geld leer.
Ausserdem werde ich nicht wie geplant am Sonntag zurueck in El Cacao sein sondern am MONTAG! Wir konnten diese Insel einfach nicht nach einer Nacht schon wieder verlassen und unsere Rueckreise wird uns wohl nochmal 2 Tage kosten... Also, das nur zur Info.

Fuehlt euch alle umarmt, ihr hoert bald wieder von mir!
Ich werde mich jetzt erstmal auf einen Rundgang am Meer entlang, an bunten Holzhaeusern und weissen Palmen vorbei und durch weissen Sand machen... :)

Samstag, 1. November 2008

Fuer Oma und fuer Janina!!!



HAPPY BIRTHDAY!

Mit den Kindern habe ich diese Buchstaben gebastelt und dieses Foto gemacht, um meiner lieben Oma Carola (31.10.) und meiner lieben Janina (1.11.) AAALLES ALLES LIEBE UND GUTE zum Geburtstag zu wuenschen!

Schade, dass ich nicht bei euch sein kann, fuehlt euch trotzdem umarmt, ich denk aus Honduras besonders an eurem Geburtstag ganz fest an euch!

Eure Theresa

Regenzeit (+ FOTOS!)


beim durch-den-Fluss-Klettern


nur ein paar Minuten von dort, wo ich wohne: dichter Dschungel


Ausflug zur Lagune von El Cacao (v.l.: Jake, Ennie, ich, Lisa)


die Lagune von El Cacao


Riesen-Spinne + Riesen-Kaefer auf unserer Haengematte


Hallo ihr Lieben!
Hab heute nicht so viel Neues oder Spannendes zu berichten und erspare euch mal einen ewig langen Post!
Abgesehen von einem entzuendeten Stich an meinem Knie, der mir letzte Woche sogar ein paar Probleme beim Laufen gemacht hat, aber mittlerweile schon besser ist, geht's mir gut!
Die letzten Tage waren allerdings einfach nur total verregnet! Seit Montag hatte es nicht mehr wirklich aufgehoert und insbesondere mein Projekt hat sich komplett in eine matschige Seen-Landschaft verwandelt, weswegen wir meistens auch nach dem Mittagessen geschlossen und den Nachmittag frei hatten.
Durch den ganzen Regen ist es mittlerweile sogar so kuehl hier, dass die kalte Dusche jeden Tag eine ganz schoene Herausforderung ist...
Aber ich will mich nicht beschweren, in Deutschland ist es gerade sicher noch um EINIGES kaelter =)
Und im Moment gerade regnet es auch nicht!!
Gestern haben Anneke, Hannah, Hanne und ich eine kleine Ladies Night gehabt, sind in La Ceiba im Kino, essen und tanzen gewesen, haben in einem guenstigen Hotel uebernachtet und sind nach dem woechentlichen Einkauf wieder heimgefahren.
War schoen, mal wieder tanzen zu gehen! (Und diesmal, vielleicht lag's daran dass wir in einem anderen Club waren, wo es nicht so voll war, sind wir auch nicht staendig von irgendwelchen honduranischen Maennern angefasst und angetanzt worden!)
Es ist allerdings echt immer hier ein Riesenaufwand, irgendwas zu machen, allein schon das Einkaufen; es kostet mindestens 45 Minuten, bis man erstmal im Supermarkt ist, da muss man seine Einkaeufe und Aktivitaeten schon immer ziemlich genau planen...
Gleich werden wir grillen und heute Abend (dank der vielen amerikanischen Volunteers) eine kleine Halloween-Party haben!
Ich hoffe, euch geht's auch allen gut, ich denk an euch!
Liebste Gruesse aus Honduras!