Dienstag, 7. April 2009

Zurück in Deutschland

Dies ist jetzt endgültig der letzte Blogeintrag.
"Theresa in Honduras" stimmt ja mittlerweile nicht mehr ganz...

Wie geplant bin ich also seit Freitagmorgen wieder in Deutschland. Mein "Empfangskomitee" musste leider ganz schön lange warten, bis ich endlich mal raus kam, u.a. weil meine beiden Gepäckstücke nicht angekommen waren.
Hatte ja schon direkt meine Zweifel gehabt, als der Herr in La Ceiba mir sagte, das Gepäck würde bis Frankfurt durchgecheckt. Schliesslich hatte ich 4 Stopps: in San Pedro Sula, El Salvador, Belize und Houston. Kein Wunder, dass da mal was abhanden kommt...
Mein Umsteigen lief eigentlich recht glatt, in Belize konnte ich sogar wieder im Flugzeug sitzen bleiben. Nur in Houston war's wieder etwas stressig, weil in den USA die Passkontrolle ja immer ewig dauert (ich stand 50 Minuten in der Schlange, was noch einigermassen schnell war) und weil ich erstmal zum neuen Check-In in den falschen Terminal ans andere Ende des riesigen Flughafens geschickt wurde.
Aber wenn ich's beim Hinflug in Houston MIT Gepäck und mit NOCH weniger Zeit geschafft hatte, meinen Anschlussflug zu kriegen (knapp!), musste es ja dieses Mal auch klappen!
Mein Koffer ist übrigens mittlerweile angekommen, der grosse Rucksack allerdings noch nicht... hoffentlich bald!

Ja, am Flughafen war es dann sooo schön, schon so viele liebe Menschen (ich glaube 13?) wiederzusehen.

Caro hatte sogar die "Molly" dabei:


Kamera durfte natürlich auch nicht fehlen:


Johnny:


Hannah und Lara:


Mama begrüßen:


Und mein erstes Essen auf deutschem Boden, Chocolate-Chip-Cookies von Ute:


Lecker!!!


Es ist schön, wieder hier zu sein! Klar ist es komisch... "gerade eben" war man noch in La Ceiba und Umgebung, was ja doch irgendwie eine zweite Heimat geworden ist und wo man alles so genau kennt, und plötzlich ist man wieder in Camberg.
Aber hier kenn ich ja auch alles ganz genau (War ich wirklich über 6 Monate weg??!?) und es ist toll, wie gut das Essen schmeckt, wie frisch die Luft ist, wie wenig Termiten an der Wand und Ameisen in der Küche es gibt, wie warm das Wasser beim Duschen ist und wie wundervoll es ist, wieder unter "meinen Leuten" zu sein!
Die, die ich in den letzten Tagen noch nicht sehen konnte, sehe ich hoffentlich bald, ich freu mich schon!

Also, Schluss jetzt.
Der Blog bleibt natürlich online, auch wenn wohl nicht mehr viel dran verändert wird.
Danke nochmal an alle fleissigen Leser und an alle, die es mir jetzt so leicht machen, hier wieder anzukommen!
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Und, wer weiß, vielleicht haben meine Berichte ja den ein oder anderen auf die Idee gebracht, auch mal für längere Zeit Freiwilligendienst im Ausland zu machen...(?)
Ich kann es nur empfehlen!!!
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Montag, 6. April 2009

Videos

Sooo, zurück in Deutschland hatte ich auch mal genug Zeit im Internet, ein paar Videos hochzuladen:

Reina (Hogar de Amor) singt "Open the eyes of my heart, Lord" (auf Spanisch):

Francisco und Moisés (Hogar de Amor) singen "Yo te busco":

Selvin (Las Sonrisas de los Ninos) spielt Keyboard ;-)

Alle Schüler (Hogar de Amor) singen "Te daré...":

Beim Englischunterricht der Vorschulkinder in La Bomba:

Bei Las Sonrisas de los Ninos wird Hoky Poky getanzt (gesungen):

Donnerstag, 2. April 2009

¡Adiós, Honduras!

So, dies ist endgültig der letzte Blog-Eintrag aus Honduras.
Hab ja eigentlich alles gestern schon geschrieben, was es zu schreiben gab :-)

Heute hab ich nochmal meine letzten Lempiras ausgegeben und ENDLICH das letzte Geld bekommen, das mir der Chef von der Spanischschule geschuldet hat; er hat also die ganzen 6,5 Monate dafür gebraucht, es mir zurückzugeben, das war echt nervig, aber das ist eine andere Geschichte...
Heute Nachmittag habe ich mich nochmal mit Michael getroffen, einem anderen deutschen Freiwilligen, der hier in Ceiba wohnt und jetzt geh ich gleich duschen, dann ins Bett und dann geht´s looooos!
Um 3:30 Uhr muss ich aufstehen, um 6:00 Uhr fliege ich in La Ceiba los und habe dann noch Stopps in San Pedro Sula (Honduras) und evtl. sogar noch in Belize oder El Salvador, dann in Houston und dann müsste ich um 8:55 Uhr nach 20 Stunden Reise am Freitagmorgen in Frankfurt ankommen!
Puh, ich bin aufgeregt! Es wird komisch sein, nach so langer Zeit wieder in Deutschland zu sein... Aber wahrscheinlich schnell so, als wäre ich nie weg gewesen. So lange war etwas mehr als ein halbes Jahr ja dann auch wieder nicht ;-)
Und ich hab schon gehört, es soll bis zu 20 Grad am Freitag werden? Wie schön, dann wird die Temperatur-Umstellung ja nicht ganz sooo krass!

Hier war heute mal wieder alles in weiss-blau (die Honduras-Farben): WM-Quali-Spiel Honduras gegen Mexiko. JEDER trägt an solchen Tagen hier ein Honduras-Trikot. Ich hab mir dann auch mal schnell noch eins gekauft und mal sehen, vielleicht hab ich´s übermorgen ja an, wenn ich ankomme :-)

So. Nach unzähligen Einträgen ist jetzt Schluss mit Fotos und Berichten, wie es mir in El Cacao & Co. so ergangen ist.
Danke nochmal allen, die immer so fleissig gelesen haben! Ich hab mich immer sehr gefreut, zu hören, dass es viele von euch wirklich interessiert hat!
Vielleicht schreib ich nochmal einen allerletzten Eintrag aus Deutschland, aber das war´s dann auch.

Also: ¡Hasta luego, amigos, nos vemos pronto!

Und:
¡Adiós, Honduras!

Mittwoch, 1. April 2009

Schluss mit lustig

Tja, jetzt geht hier langsam aber sicher alles zu Ende.

Schluss mit
- frischen tropischen Früchten zum Frühstück
- süssen Kindern jeden Tag
- nervigen Moskitostichen (die auch mal über 40 Grad Fieber und 1 Monat geschwollenes Bein verursachen können, falls ihr euch erinnert)
- kaltem Duschwasser
- "Adiós, Theresa!" zugerufen bekommen, wenn ich durch El Cacao jogge
- Busfahrten, eingequetscht zwischen Hondureños in den ausrangierten, gelben, amerikanischen Schulbussen
- lauten Kindern jeden Tag
- endlosem Grün um mich herum
- "Gringo" genannt werden
- höchstens mal am Wochenende um 15 Uhr ins Kino gehen können (weil ich nicht mehr nach El Cacao zurück komme, wenn es dunkel ist)
- lachenden Kindern jeden Tag
- Spanisch und Englisch sprechen
- Stromausfällen once in a while
- schon wieder geschwitzt sein, direkt nach dem Duschen
- anstrengenden Kindern jeden Tag
- Reggaeton in den Ohren (im Bus, in den Clubs, im Supermarkt,...)
- Moccachinos für 1,20 Euro bei Espresso Americano (bei Starbucks? 3 Euro? 4 Euro? 5 Euro?)
- billigeren Preisen generell
- Kinder knuddeln jeden Tag
- und noch viiiiiel mehr...

Bald sind die fast 6,5 Monate, knapp 28 Wochen, 193 Tage weg von zuhause rum.
Ich hatte TOLLE Tage und weniger tolle Tage und hab unzählige verschiedene Menschen kennen gelernt, aus Honduras aber auch aus allen möglichen anderen Ländern.

Was ich gelernt habe?
- dass es zufriedenstellend ist, zu arbeiten, ohne Geld zu verdienen (für gewisse Zeit...)
- Baleadas mit Bohnenmousse machen
- alleine klarkommen
- etwas besser Spanisch und Englisch sprechen
- das Zahlensystem der Mayas (musste ich in der Schule unterrichten)
- dass es eigentlich kein Problem ist, fast jeden Tag Reis zu essen
- was (wer) Garífunas sind
- ohne gewisse Luxusgegenstände zu leben
- tauchen
- nur mit dem "Lonely Planet" in Zentralamerika rumreisen
- Was zählt (die Läuse auf deinem Kopf? Oder die Umarmung, die dir die Läuse gab? -- Ich muss zugeben, ich bin als eine der Wenigen verschont geblieben.)
- und noch viiiiiel mehr...


So, genug davon, jetzt erzähl ich euch nochmal, was ich in meiner letzten Woche in Honduras noch so gemacht habe (u.a.).
Letzten Donnerstag hat uns (Dan, Reyes, mich) Kenia, die Lehrerin im Hogar, zum Mittagessen zu sich nach Hause eingeladen. Es war sehr nett und sie hat ein typisches Garífuna-Essen gekocht (obwohl sie Honduranerin und keine Garífuna ist): frittierter Fisch, in Kokos gekocht zusammen mit Kochbananen und Yuca. Lecker!
Am Freitag war ich - wie im letzten Eintrag geschrieben - nochmal in El Cacao und abends war die kleine Feier für unsere Nachbarskinder.
Samstag nichts besonderes, war in La Ceiba, einkaufen und so.
Sonntag war ich nochmal am Strand, auch wenn´s SOOO windig war, dass ich ganz schnell voller Sand war und mich die Sonnenstrahlen kaum mehr erreicht haben.
Gestern war dann nochmal ziemlich viel los:
Morgens hab ich den Kindergarten in El Cacao besucht; mit Stiften, Bällen etc. waren dort ja einige eurer Spenden hingegangen und ich kenne viele der Kinder noch von Las Sonrisas de los Niños.
Vom Kindergarten hier auch nochmal einige Fotos:


in der Mitte Elvia, der ich auch ein paar meiner Sachen, Schuhe und so, überlassen habe


mein SCHATZ Jeffrin


Tauziehen mit Miriam in der Pause


Bayron und Darcia


bei Schreibübungen


Angie zeigt mir ihr Heft


Und dies war in der Schule nebenan, bei der Verlosung, für die ich (ihr) den Preis gespendet hatte.

Es war cool, nochmal so viele Kinder von Las Sonrisas wiederzusehen! Sie konnten es gar nicht glauben, dass ich nicht wieder dort arbeiten werde, wenn Reid und Patricia zurückkommen...

Mittags kam Miriam dann mit zu mir nach Hause und hat mir nochmal gezeigt, wie man Baleadas macht :)
Zwischendurch hat sie mir mehr oder weniger ihre Lebensgeschichte erzählt und ich will sie euch gerade mal wiedergeben, weil - so krass sie klingt, für honduranische Verhältnisse ist es normal...
Sie ist nicht bei ihren Eltern, sondern in einer Art Waisenhaus aufgewachsen, wo sie schon immer viel arbeiten musste.
In die Schule ist sie nur bis zur 5. Klasse gegangen.
Als sie 12 war(!) ist sie zu ihrem Freund und dessen Eltern gezogen.
Materiell ging´s ihr dann gut, aber der Freund hat sie geschlagen. Sie hat dann 2 Kinder von ihm bekommen, bevor er sie für eine andere Frau (die er auch geschlagen hat) verlassen hat. (Da waren sie 20.)
Und der Vater der neuen Freundin hat den Mann dann umbringen lassen, weil ihm die Beziehung nicht gepasst hat!
Miriam hat irgendwann mit ihrem jetzigen Mann zwei weitere Kinder bekommen.
Die ersten beiden hat sie zu ihrer Ex-Schwiegermutter gegeben, die auch in El Cacao wohnt, weil sie dachte, es ginge ihnen finanziell dort besser. Sie hat die Entscheidung aber schnell bereut, weil die "Abuelita" sehr streng zu den Kindern und auch zu ihr nicht besonders nett ist. Irgendwie war´s wohl aber auch nicht mehr rückgängig zu machen.
Ihr älterer Bruder ist auch umgebracht worden und eine ihrer Schwestern an HIV gestorben...

Naja, jetzt gibt´s nochmal erfreulichere Nachrichten:
Gestern Abend sind überraschend 2 neue Freiwillige angekommen! Zwar nur für einen Monat, aber trotzdem sehr gut, dann können sie gerade meine Schüler im Hogar übernehmen und ich bin beruhigt, dass die arme Kenia nicht wieder 4 Klassen gleichzeitig unterrichten muss.
Heute hab ich die 2 (Sara und Pat, 23, aus den USA) dann ein bisschen in Ceiba herumgeführt, bevor sie mit Dan zurück nach El Cacao gefahren sind und ich für meine letzten beiden Nächte ins Freiwilligenhaus in La Ceiba gezogen bin.
Hier gibt´s auch free internet :)

Und jetzt hab ich auch langsam mal genug geschrieben, hm?
Aber es kommen ja jetzt auch nicht mehr viele Einträge... dieser war vielleicht nicht der ALLERletzte, aber doch definitiv einer der letzten.
Weil bald bin ich ja wieder da!!!
Wahrscheinlich einen Tag vor Linda... Wie blöd, wollten wir extra am selben Tag ankommen, und jetzt ist ihr Flug gecancelt worden und tja, mal sehen, wahrscheinlich ist sie noch nicht am Freitag schon wieder in Deutschland :-(
¡Vamos a ver!

Euch also nochmal viiiiiele liebe Grüsse aus Honduras!
Bis bald,
eure Theresa