Donnerstag, 26. Februar 2009

Da waren's nur noch 3

Ja, gestern ist Hanne ausgezogen (sie wird noch 3 Monate in Zentralamerika reisen), was wirklich schade ist! Ich hab in den letzten Wochen eigentlich ALLES zusammen mit ihr gemacht und sie war sozusagen die Letzte (ausser mir) von der alten Truppe von Oktober, November,... Ausserdem ist es fuer mich jetzt zum ersten Mal so (nach 5 Monaten!), dass kein Volunteer mehr da ist, mit dem ich Deutsch reden kann. (Vielleicht ja mal ganz gut...)
Schon komisch, wie unterschiedlich es in unserem Haus zugehen kann! Mit 11 Leuten war immer irgendwas los, wir hatten sogar Partys usw., jemand zum Reden war sowieso immer da, dafuer musste man auf's Duschen oder Kochen manchmal Stunden warten und jetzt hat man ploetzlich viiiel Zeit zum Lesen oder um frueh ins Bett zu gehen - es ist ruhig geworden in El Cacao.
Aber es ist auch irgendwie cool, "verschiedene Epochen" hier mitzuerleben, dann kommt's mir umso mehr so vor, als waere ich lange hier und als wuerde ich wirklich hier leben und nicht nur mal vorbeischauen.

Weil auch Sara allerdings von gestern auf heute einen Ausflug nach Tela gemacht hat, und es mir im Haus dann doch zu einsam wurde, habe ich letzte Nacht mal wieder im Hogar bei Bethany geschlafen. Wir haben einen Film geschaut und Cookie-Dough gegessen :)
Leider fliegt auch sie naechste Woche schon zurueck in die USA.
Dieses Foto ist von gestern, als ich in Bethanys Zimmer Joel, Ruth und Pati eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen habe:



Dass Sara gestern und heute in Tela war, bedeutete allerdings auch, dass ich alleine arbeiten musste! Also ich haette natuerlich nicht gemusst, normalerweise sind die Freiwilligen nie allein nach La Bomba gegangen, aber ich wollte, weil die Kinder wahrscheinlich schon naechsten Montag und Dienstag keinen Unterricht haben werden (waehrend wir - wenn alles klappt - auf Utila sind).
Aber, puh, es war GANZ schoen anstrengend! Ich bin stolz, dass ich's durchgezogen hab, aber auch froh, dass die 2 Tage rum sind. Sara hatte zum Glueck schon Aufgaben fuer ihre Gruppe vorbereitet, aber es ist trotzdem eine Herausforderung, ganz alleine in dem Chaos dort Kindern von 6 bis 15 Jahren allen wenigstens ein bisschen was beibringen zu wollen.
Und manches dort regt einen einfach total auf! Zum Beispiel haben wir am Dienstag einige unserer Kinder in die oeffentliche Schule gehen sehen. Mit Schuluniformen und allem. Sie kamen zu uns dann erst um 12, fuer noch ein paar Aufgaben und das Singen zum Schluss. Perfekt. ABER: Seit Mittwoch sind sie wieder die ganze Zeit bei uns! Die Chefin von der Campesino-Gemeinschaft (die mehr oder weniger von allen Kindern Mutter oder Oma ist), sagte mir dann, die Kinder wollten in der Schule nicht in die 1. Klasse gehen (kein Wunder, mit 10 oder 11 Jahren, aber so wenig, wie sie koennen, geht es eben kaum anders) und wuerden lieber zu uns kommen und bei uns mehr lernen! Ich hab gedacht, ich hoer nicht richtig! Da liegt's jetzt nicht mehr an den Schuluniformen oder sonstwas, dass sie nicht in die Schule gehen, sondern daran, dass sie nicht WOLLEN! Und den Eltern scheint ja auch alles egal zu sein. Und bei uns lernen sie sicher NICHT mehr, als wenn sie regelmaessig in die Schule gehen wuerden, da braeuchten wir schon einen Freiwilligen pro Kind, damit das so waere.
Naja.
Immerhin fuehl ich mich echt "gebraucht", mit dem was ich hier im Moment tue. Erstens, weil die Kinder sonst gar nichts lernen wuerden und zweitens, weil im Moment echt akuter Volunteer-Mangel herrscht. Meine Organisation meint, das liegt sicher nicht nur an der Jahreszeit, sondern auch an der Wirtschaftskrise. Sich lieber um einen bezahlten Job kuemmern, als gratis zu arbeiten und zusaetzlich noch Fluege etc. zu bezahlen...
Trotzdem hoffe ich, dass bevor Sara naechste Woche auch wieder nach Hause nach Spanien fliegt, noch Neue kommen; ich hab keine Lust auf noch mehr Tage allein in La Bomba!

Whatever, hier nochmal ein paar Fotos von heute:


Yari mit ihrer 1 Monat alten Schwester


fleissig am Rechnen
(Uebrigens: Dass die Kinder meistens ohne Schuhe kommen, hat zumindest den Vorteil, dass sie nicht nur an den Fingern, sondern auch an den Zehen abzaehlen koennen, falls die Zahlen ueber 10 hinaus gehen.)


Celia, Ilcia & Belkin


Ana mit ihrer Puppe
(Sie ist uebrigens das Maedchen, dem ich die Schuhe fuer die Schule gekauft habe. Und sie geht auch Gott sei Dank!)
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Also, wie schon erwaehnt, ab morgen Nachmittag bin ich bis Dienstag erstmal unterwegs! Freu mich schon!
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Viele liebe Gruesse aus Honduras,
Theresa
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Montag, 23. Februar 2009

Arbeiten statt La Moskitia

Pf, ich bin's schon wieder.
Aus unserem Ausflug nach La Moskitia, wie am Samstag angekuendigt, wurde leider nichts!
Wir sind zwar am Sonntag WIEDER um 4 Uhr morgens aufgestanden und es hat auch nicht geregnet, aber haben dann 1 Stunde und 20 Minuten (!!!) an der Strasse gestanden, ohne dass der Bus kam. Obwohl wir extra am Tag vorher nochmal gefragt hatten! Ich verstehe immer noch nicht, wieso er nicht kam...
Also ging's zurueck ins Bett, ziemlich deprimiert.
Anscheinend sollte es nicht sein.
Dafuer haben wir den Tag am Strand verbracht, wobei es nachmittags anfing zu regnen und mal wieder bis jetzt nicht aufgehoert hat.

La Moskitia ist uebrigens - nur zur Info - das groesste Urwald-Gebiet in Zentralamerika und noch weitgehend unberuehrt. Es liegt im Osten von Honduras und reicht auch noch bis nach Nicaragua.Transportmittel sind dort Boote, Strassen gibt es keine. Wir hatten geplant, in Holzhuetten direkt am Strand zu schlafen, Wanderungen zu machen, Krokodile zu sehen, am Strand entlang zu reiten und den Einheimischen bei traditionellen Taenzen ums Lagerfeuer zuzuschauen.
Aber naja. Wurde erstmal nichts draus und ich bezweifle auch, dass ich nochmal einen Versuch unternehme. Dann lieber noch Utila als "Urlaub" irgendwann vor meiner Rueckkehr, eine der Bay Islands, die zu Honduras gehoeren.
Ich muss ja auch nicht ALLES gesehen haben hier ;-)

Schliesslich bin ich hauptsaechlich zum Arbeiten mit den Kindern in Honduras und da wollte ich auch nochmal genauer schreiben, wie meine Arbeit sich im Moment so gestaltet:

Morgens stehe ich so um 8 auf (ein Traum, oder??). Nach dem Fruehstueck (ihr glaubt nicht, wie gut hier Honigmelonen, Ananas etc. schmecken) bereite ich den Unterricht fuer meine Gruppe vor. Zuhause wuerde das schoen per PC und 5 x ausdrucken gehen. Hier schreibe ich halt einfach das Ganze 5 x per Hand. Aber das ist auch gar nicht mal so unpraktisch, dann kann ich die Aufgaben variieren, erstens damit die Maedels nicht voneinander abschreiben und zweitens, weil sie auf unterschiedlichem Niveau sind.
Erst so um 20 vor 10 muessen wir aus dem Haus. Luxus. Ca. 10 Minuten laufen wir zu Fuss zum Hogar, wo uns dann ein kleiner Bus (Busito) abholt und nochmal ca. 15 Minuten bis nach La Bomba bzw. Solares Nuevos faehrt.
Dort angekommen, fangen wir aber nicht direkt an, unsere Gruppen zu unterrichten. Erstmal wird einer Kindergartenklasse (vielleicht soll es auch 1. Schuljahr sein?) Englisch beigebracht. Weil Sara nicht gut Englisch kann und Hanne jetzt weg ist, mache ich das alleine. Wir haben angefangen mit den Zahlen, ausserdem so Gegensaetze wie day/night oder up/down mit Bewegungen. Es ist muehsam, aber es wird besser! Heute, bevor ich irgendwas gesagt hatte, riefen sie mir schon "ONE! TWO!" entgegen :-)
Das geht ca. eine halbe Stunde.
Danach trudeln so langsam die Aelteren ein und duerfen erstmal ein bisschen malen. Ausserdem verteilen wir ihnen ihre Zahnbuersten, damit sie sich (widerwillig) die Zaehne putzen koennen.
So um 11:15 Uhr setzen wir uns zusammen in einen Stuhlkreis. Manchmal machen wir da schon ein bisschen Englisch oder lesen etwas vor, aber meistens sind schon Fragen wie "Was fuer ein Tag ist heute?", "Wie viele Monate hat ein Jahr?" schwierig genug!
Als ich letzte Woche nach der Hauptstadt von Honduras fragte (Tegucigalpa), kam nach etwas Ueberlegen "Kanada!" oder "Mexiko!" aus der Runde... Aber wir wiederholen und wiederholen und wiederholen und ich hoffe, irgendwann merken sie es sich mal. Die 7 Laender in Zentralamerika wissen sie glaub ich so langsam, auf jeden Fall schonmal ein Fortschritt!
Nach ca. 10 Minuten unterrichten wir dann fuer ca. eine Stunde in unseren Gruppen. Leider sind wir im Moment nur noch zu zweit und muessen Hannes alte Gruppe (die Juengsten) noch irgendwie unterbringen.
Generell sind wir Freiwillige ganz alleine dort. Nur fuer die Kindergartenklasse gibt es eine Lehrerin, bis wir dann kommen.
Mit meiner Gruppe (10-13 Jahre) mache ich im Moment schriftliches Addieren und Subtrahieren in Mathe, was auch ganz gut klappt.
Lesen und schreiben ist ganz schlecht. Seit 2 Wochen ueben wir, 10 spanische Woerter zu schreiben (sowas wie Haus oder Apfel oder Kuh) und noch immer fragen sie mich nach jedem Buchstaben, welcher als naechstes kommt. Ausserdem habe ich ihnen schon dreimal einfache Fragen (Wie heisst du?, Wie alt bist du?,...) aufgeschrieben und noch immer koennen sie nicht ohne meine Hilfe einen vollstaendigen Satz als Antwort schreiben.
Naja, wir werden weiter ueben!
Englisch mache ich hauptsaechlich muendlich mit ihnen (wo schon Spanisch schriftlich nicht klappt). D.h. ich frage nach ihrer Lieblingsfarbe oder sowas und sie muessen antworten. Klappt so lala. Meistens muss ich's ihnen nochmal vorsprechen und sie sprechen nach. Die Farben und Zahlen und Wochentage koennen sie aber immerhin.
Zum Schluss stelle ich manchmal noch die Fragen aus dem Kreis ("Welche Laender gibt es in Zentralamerika?") zur Wiederholung.
Waehrend sie dann ein bisschen spielen duerfen, bereite ich ihnen Hausaufgaben vor. Also fuer jede einen kleinen Zettel mit ein paar Mathe-Aufgaben oder etwas lesen und schreiben, wenn's auch nur abschreiben ist. Hausaufgaben machen sie zum Glueck gerne, es kommt nur selten vor, dass sie sie vergessen!
Ganz zum Schluss, so um 13 Uhr, singen wir noch mit allen zusammen. Es kommt immer auf ihre Laune an, aber wenn alle bei der Sache sind, macht das total Spass. Hoky Poky und Don Juanito cuando baila sind so unsere Schlager :-)
Dann holt uns der Busito wieder ab und bringt uns in den Hogar zum Mittagessen.
Soviel zu meinem Arbeitstag! Oft frustrierend und anstrengend, aber ja nur einen halben Tag und ich bin ziemlich motiviert, ihnen noch so einiges beizubringen, bis ich gehe!

Ok, da ihr ja diesmal keine Fotos zur Auflockerung des Textes habt, sollte es mal genug sein!
Ganz liebe Gruesse!

Theresa

Samstag, 21. Februar 2009

Campesinos und Baleadas

Hallo!

Eigentlich habe ich gerade schlechte Laune. Es war naemlich nicht geplant, dass ich heute im Internet bin, eigentlich muesste ich jetzt mit Sara und Hanne in einem Bus oder Boot auf dem Weg nach La Moskitia sein! Wir hatten naemlich mal wieder einen kleinen Ausflug geplant, weil es Hannes letztes Wochenende ist. Allerdings hat uns heute Morgen der stroemende(!) Regen mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Obwohl es die ganze Woche schoen war! Also brechen wir wahrscheinlich morgen auf... Der Bericht des Trips kommt dann sicher bald!

Also nutze ich jetzt die Zeit, die ich heute unerwarteterweise habe, nochmal was auf den Blog zu schreiben!

Am Donnerstag war mal wieder ein Ausgeh-Abend: Kino ("Arráncame la Vida", mexikanischer Film, haben zwar nicht so viel verstanden von den Konversationen, aber die Bilder von Mexiko in den 30ern und 40ern und die Kleider der Hauptdarstellerin waren schoen!!!), Bar und danach tanzen (auf Reggaeton, versteht sich). Auf dem Bild bin ich in "La Casona" mit María und Sara aus Spanien.



Das hier war vorher auf unserer Terrasse, mit "Tim", einem der Hunde, die bei uns so rumlaufen.



Am Freitagmorgen in der Schule waren wir nach nur wenigen Stunden Schlaf anscheinend nicht die einzigen, die ein bisschen muede waren:



Nach ein bisschen Unterricht war allerdings Party angesagt! Hannes letzter Tag in La Bomba, deshalb gab es Musik, Luftschlangen,...



...Luftballons,...



...das Kaleidoskop von Nina zum Bestaunen,...



...und Seifenblasen.



Ich hab auch kurz gefilmt, wie die Kinder "Punta" tanzen (also ihre Hueften schwingen), aber wie gesagt, Videos hochladen dauert einfach zu lange.
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Hier noch ein Gruppenfoto zum Abschied von Hanne:
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Letzte Woche habe ich mich ein bisschen mehr mit der "Campesino-Thematik" in Honduras beschaeftigt. Also dort, wo ich arbeite, ist ja eine Campesino-Gemeinschaft. D.h. Bauern, die von von dort vertrieben wurden, wo sie gelebt haben und denen HHK, meine Organisation, ein Stueck Land gekauft und dann geholfen hat, ihre aermlichen Huetten dort aufzubauen.
Ich habe das Buch "Don´t Be Afraid Gringo" gelesen (Gringo werden hier die Amis bzw. eigentlich alle Auslaender genannt, so wie "Mzungu" in Tansania, manche erinnern sich sicher...), in dem eine Campesino-Frau von ihrem Leben und ihrem Kampf fuer Land und Anerkennung ihrer Rechte erzaehlt.
Es war sehr interessant und hat mal wieder deutlich gemacht, dass manche Menschen vor dem Gesetz eben doch gleicher sind als andere... Theoretisch zwar nicht, aber praktisch. Die Reichen z.B., die das ganze Land in Honduras besitzen und denen es egal ist, was aus den Campesinos wird, die kein Land mehr haben, um wenigstens ein paar Bohnen und Mais zum Ueberleben anzubauen.
Auch wurde hervorgehoben, wie sich die USA in Zentralamerika (u.a.) einmischt... das Geld geht in erster Linie einfach aus eigenem Interesse hierher, beispielsweise werden Strassen nur da gebaut, wo Militaerstuetzpunkte Infrastruktur brauchen.
Das einzige Problem des Buches war, dass es ueber 20 Jahre alt ist und ich wuerde echt gerne mal wissen, was davon genau heute noch zutrifft und was nicht.
Auf jeden Fall, ganz im Gegensatz zu den Campesinos, die im Buch beschrieben wurden, ist mir "meine" Campesino-Gemeinschaft nicht gerade allzu sympatisch.
Die Kinder trifft natuerlich noch keine Schuld. Aber mein Eindruck ist, dass die Campesinos von La Bomba nicht wirklich probieren, ihre Situation SELBST zu verbessern und stattdessen mehr oder weniger den ganzen Tag herumsitzen und auf Hilfe von anderen warten...
Und ihre Kinder schicken sie noch nicht mal jeden Tag in die Schule, um wenigstens Schreiben und Lesen zu lernen, oft muessen sie arbeiten oder kleinere Kinder beaufsichtigen.
Naja. Ich wuerde mich gerne noch so viel mehr auskennen, um mir zu z.B. diesem Thema eine wirklich klare Meinung bilden zu koennen...
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Genug von den Campesinos. Komme ich zu den Baleadas, hehe.
Gestern haben wir typisch honduranisch Baleadas zum Abendessen gemacht.
Hier sieht man uns aktuelle 4 Hausbewohner beim Kochen:
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Sara


Hanne


ich


Dan
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Und hier das Ergebnis:
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Lecker war´s! Werd ich dann fuer euch in Deutschland auch irgendwann mal machen!
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So, drueckt mir die Daumen, dass das Wetter morgen schoen genug ist, um unseren Ausflug zu machen!
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Ab heute sind es weniger als 6 Wochen bis ich euch wiedersehe! Ich kann´s kaum erwarten!
Viele Gruesse,
eure Theresa
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Mittwoch, 18. Februar 2009

Nur ein paar Bilder

So...

... sieht es aus, wenn ich hier "ins Schwimmbad" gehe (neidisch??):


... sieht es aus, wenn ein Gecko in der Badtuer eingeklemmt wird und zum Skelett wird:


... sieht ein Teil unserer neuen Englischklasse aus. Seit Montag unterrichten wir ihnen vor dem Unterricht mit den Aelteren ca. 40 Minuten Englisch. Ziemliche Herausforderung, wo sie z.B. die Zahlen noch nicht mal auf Spanisch koennen, an lesen und schreiben gar nicht zu denken...


... grosse Viecher leisten uns in unserem Haus Gesellschaft:
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... sieht ein weiteres Beweisfoto zur Spendenverwertung aus. Ich habe einem weiteren Maedchen Schuhe gekauft, als sie sagte, sie ginge nur nicht in die oeffentliche Schule, weil sie keine Schuhe habe. Die Schuluniform-Regel hier haelt die Kinder echt davon ab, in die Schule zu gehen! Das aergert mich so!


... sieht ein Beispiel aus, wie die Kinder aus meinem neuen Projekt in ihrer Campesino-Siedlung leben:


Das war´s auch schon fuer heute. Mir geht´s gut, ich vermiss euch, liebe Gruesse,
Theresa

Samstag, 14. Februar 2009

Weitere Spendenverwendung

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¡Hola! Alles klar am anderen Ende der Welt?

Ich freue mich, euch mitteilen zu koennen - Trommelwirbel-, dass Miriam endlich ihren Zementboden hat! Yeah yeah yeah!
Letzten Freitag bin ich runter in den Ort nach El Cacao gelaufen und habe Miriam gefragt, ob sie denn jemanden kenne, der einen Zementboden machen kann. Wie praktisch, der Nachbar kann! Schonmal unkomplizierter die ganze Sache, als ich dachte (hatte ja ein bisschen Zweifel, dass ich das ueberhaupt organisiert kriege, wo jetzt sogar Reid nicht mehr hier ist).
Also haben wir verabredet, dass der Nachbar am Samstagmorgen bei mir das Geld abholt, um in Jutiapa 2 weitere Saecke Zement und Sand zu kaufen (3 Saecke hatte ich vorher schon Reid abgekauft).
Er kam zwar dann ca. eineinhalb Stunden zu spaet (ich war extra um 7 aufgestanden...), aber er kam!
Der Montag war dann als Arbeitstag angesetzt und, wow, als ich am Montagnachmittag nochmal nach El Cacao gelaufen bin, waren sie wirklich schon fertig!
Ich konnte also auch die 2 Arbeiter noch bezahlen und seit Dienstag/Mittwoch war der Boden so weit getrocknet, dass Miriam ihre Moebel wieder einraeumen konnte.

Hier ist ein Bild von letztem Montag, am Eingang sieht man ein bisschen den Zement:



War das also schonmal erledigt. Klar, wenn man das Haus so sieht, will man ihr am liebsten ein ganz neues bauen, aber selbst wenn ich nur ein bisschen helfen kann (bzw. ihr!), ist es ja schon besser als nichts. Das ist definitiv eine Sache, die mir in meiner Zeit hier nochmal deutlicher geworden ist. Einfach die Ansprueche mal nicht zuuu hoch setzen. Und trotzdem kann man etwas verbessern; Zement ist sicher besser als ein festgetretener Schlammboden; einfacher sauber zu halten, insbesondere wenn es regnet ein grosser Vorteil usw.
Also DANKE nochmal, dass ich das mit euren Spenden verwirklichen konnte!

Ich konnte dann Miriam bzw. Angie und Daniela mit eurem Geld sogar noch weiter helfen: Diese Woche hat nach laaangen Ferien (keine Ahnung, warum die Ferien hier so lang sein muessen, die Kinder lernen meiner Ansicht nach eh schon wenig genug...) Kindergarten und Schule wieder angefangen.
Angie war an ihrem ersten Kindergartentag die einzige, die keine Uniform hatte, weil Miriam sie sich nicht leisten konnte. (Ich frage mich, warum es unbedingt noetig ist, in einem so armen Land Schul- und Kindergarten-Uniformen vorzuschreiben, wo die Leute eh schon kein Geld haben... aber naja.)
Also bin ich am Mittwoch mit Miriam und den 2 Maedels nach La Ceiba gefahren und habe jeweils die Uniform, Schuhe und noch eine Tasche fuer Angie (Daniela hatte schon eine) gekauft.
Klar, hier kann man sich jetzt fragen, ob es grossartig "hilft" bestimmten Leuten Sachen zu kaufen und anderen nicht. Unfair? Nur ein Tropfen auf den heissen Stein?
Meine Antwort ist jedenfalls, dass ich diese Familie KENNE, sie MAG und ihnen gerne helfen WILL. Und ich WEISS, dass sie das Geld wirklich nicht haben.
Also hoffe ich einfach mal, dass ihr auch hier einverstanden seid, fuer was ich das Geld verwendet habe!

Hier kommt noch das Beweisfoto, hehe:

Einmal mit mir...


...und einmal ohne mich.


Die andere Miriam (ihr erinnert euch, es waren ja 2 Miriams Angestellte bei Las Sonrisas; Angies und Danielas Mutter bekannt als Miriam 2 und die andere Miriam bekannt als Miriam 1) hatte ich auch nochmal gefragt, ob sie eine Idee hat, wo euer Geld gebraucht wird.
Sie meinte dann, im Kindergarten in El Cacao haetten nur ganz wenige der Kinder Stifte. (Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass malen definitiv zu den taeglichen Beschaeftigungen im Kindergarten gehoert, normalerweise...)
Und diese Kinder teilen nicht mit den anderen Kindern, die keine haben, weil ihre Eltern es ihnen verbieten, aus Angst, die Stifte koennten verschwinden.
Also habe ich aus Ceiba noch 10 Paeckchen Wachsmalstifte + 20 Bleistifte + 4 Spitzer fuer den oeffentlichen Kindergarten in El Cacao mitgebracht. Die kommen jetzt in eine Kiste (Miriam 1 kuemmert sich darum) und alle Kinder, die keine Stifte haben, koennen diese benutzen - und dann hoffentlich auch immer wieder zuruecklegen.

Und, wow, es ist sogar immer noch Geld von euch uebrig!
Ich werde mir also weiter Gedanken machen, wofuer ich es noch gebrauchen kann und schreibe euch es dann wieder, sobald ich ein neues "Projekt" habe.


Sooo, hier kommen jetzt noch zwei Fotos von meiner neuen Arbeit. Das erste bin ich mit "meiner" Gruppe, also der Gruppe, die ich unterrichte. Wobei es unterschiedlich ist, ob eines, drei oder sechs Kinder der Gruppe auftauchen. Aber ich probiere, mein Bestes zu geben, wie gesagt, auch wenn es seeehr langsam voran geht. Aber ich glaube, am Ende dieser Woche hatten endlich alle (fast alle?) kapiert, dass man beim schriftlichen Addieren nicht beide Ziffern eines zweistelligen Ergebnisses unter den Strich schreibt, sondern eine in die naechste Spalte uebertragen muss. Juhu. Und ein bisschen schreiben, lesen und Englisch haben wir auch geuebt, obwohl das NOCH weitaus schlechter klappt als Mathe! Zum Glueck muss ich nur vormittags arbeiten... alles andere waere wirklich zu anstrengend ;)


von links: Jarvin, Belkin, Karla, Merlin, Elkin, Yoseri.


Am Freitag haben wir Popcorn fuer die Kinder gemacht.


Und heute ist Valentinstag! Nicht dass ich irgendwas davon halten wuerde... trotzdem haben Hanne, Bethany und ich die Gelegenheit genutzt, bei Dunkin Donuts in Ceiba Valentine´s-Donuts zu essen, siehe Bild unten.
Das war sozusagen gerade eben. Und zum Mittagessen schauen wir mal, was das "Swiss-German Restaurant" in Ceiba so zu bieten hat, gefolgt von einer Cookie-Dough-Movie-Night bei Bethany im Hogar spaeter.
Ich glaube, morgen sollte ich erstmal Diaet machen...!
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Es ist schon manchmal seltsam. Da unterrichte ich unter der Woche Kinder, die hier wirklich zu den aermsten der Armen gehoeren. Wo sie wohnen, ist kaum besser als die Ferienspielhuetten, die wir in Camberg im Sommer fuer 2 Wochen bauen und dann verbrennen... wenn nicht sogar schlechter.
Und am Wochenende fahre ich dann in die Stadt, bin in der Mall etc., ploetzlich wieder in der Welt der "Reichen", kann mir kaufen, was ich will (fast zumindest, hehe) und alles ist einfach ganz anders...
Aber so ist Honduras eben. Da soll mir mal einer sagen, in Deutschland ist der Unterschied zwischen Arm und Reich gross. Ich sag nicht, dass das nicht stimmt. Aber HIER ist er WIRKLICH gross!
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Uebrigens, ihr koennt euch schonmal vormerken:
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3. April 2009, 8:55 Uhr, Flughafen Frankfurt am Main. Da bin ich wieder zuhause! :)
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Wir sehen uns also bald, hm?! Wie schoen!
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Achso, zum Schluss noch News bezueglich meiner aktuellen Wohnsituation, wer so da ist, wer nicht mehr etc. Letzte Woche sind Laura (Schweiz), Tanya (Spanien) und Ben (USA) ausgezogen. Laura und Tanya waren eh nur 1 Monat da und einen Teil der Zeit unterwegs gewesen, aber mit Ben habe ich ja schon zusammen gewohnt, seit ich in El Cacao eingezogen bin.
D.h. uebrig sind nur noch 4 zur Zeit:
Dan (USA), Sara (Spanien), Hanne (Schweiz) und ich. Jeder aus einem anderen Land, auch mal was Neues!
Dass Hanne noch da ist (zwei Wochen nach mir in El Cacao eingezogen) ist echt cool, leider geht sie auch in eineinhalb Wochen, um noch 3 Monate zu reisen, schade...!
Sara ist fuer einen Monat da (bis Anfang Maerz) und es ist praktisch, ENDLICH mal eine Spanierin hier zu haben; wie gesagt hat sich mein Spanisch naemlich bisher nicht sooo viel verbessert, wie ich es gerne haette, weil ich eben mit den anderen Volunteers immer nur Englisch und Deutsch geredet habe.
Aber jetzt krieg ich vielleicht mal ein bisschen mehr Uebung! :)
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So, soweit fuer heute!
Naechste Woche bin ich schon ganze 5 Monate weg von zuhause... wow. Und dann sind noch eineinhalb uebrig. Die Zeit rast. Ich schwanke zwischen "es-nicht-erwarten-koennen-nach-hause-zu-kommen-" und "mein-leben-hier-lieben-und-eigentlich-noch-gar-nicht-weg-wollen".
Auf jeden Fall freu ich mich schon riesig auf euch!! (Ich weiss, ich wiederhole mich in jedem Blogeintrag, hehe, aber egal!) Also nochmal: Ich freue mich schon riesig auf euch!!
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Jetzt ist aber mal wirklich Schluss.

¡Muchos Besos!
Theresa
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Sonntag, 8. Februar 2009

Lago de Yojoa + neue Arbeit


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Hallo ihr Lieben!
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Ich darf mal wieder von einem Ausflug in die schoene Natur von Honduras berichten, diesmal ging´s fuer 2 Naechte (1.-3. Februar) zum Lago de Yojoa, ziemlich in der Mitte des Landes.
Es war sozusagen der Abschluss-Trip fuer Jake, Ennie und Hannah. Jake und Ennie haben uns dort am 2. Februar verlassen und werden zusammen noch gut einen Monat reisen, Hannah ist dann am 4. zurueck in die USA geflogen.

D.h. von den ganzen Freiwilligen, mit denen ich im Oktober, November,... zusammen in El Cacao gelebt habe (wir haben uns selbst irgendwann sogar "the family" genannt, weil die selbe Gruppe ohne grosse Veraenderungen so viele Wochen zusammen gewohnt hat), sind nur noch Hanne und ich uebrig.


in El Naranjo

Zurueck zum Lago de Yojoa: Nach einem An- und Abreisetag in Wolken und Regen, hatten wir super Glueck am eigentlichen "Activity"-Tag und traumhaftes Wetter.
Vormittags sind wir mit einem Ruderboot auf den See und haben einfach nur die Sonne und die tolle Landschaft genossen.



Jake, Ennie, Hannah

Nachmittags sind Hanne und ich sogar noch in einem der beiden Nationalparks, die in der Naehe des Sees sind ("Parque Nacional Cerro Azul Meambar"), wandern gewesen.
In unserer Unterkunft, der "D&D Micro-Brewery" in El Naranjo gab´s super Essen und leckeres, selbstgebrautes Bier.


Blick vom Nationalpark auf den See
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beim Wandern, kleiner Wasserfall im Nationalpark Cerro Azul
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Am Dienstagvormittag dann, Ennie & Jake hatten uns schon verlassen, haben wir auf dem Rueckweg noch am Wasserfall Pulhapanzak (43 m) gestoppt.




Regenbogen!

Das sah nicht nur schoen aus, sondern das Besondere war, dass ein Guide uns mitten durch den Wasserfall durch (dort, wo das ganze Wasser unten ankommt), in eine kleine Hoehle hinter den Wasserfall gefuehrt hat! Man konnte kaum atmen vor lauter Wasser um einen herum, aber es war total cool und sicher eine der abenteuerlichsten Sachen, die ich je gemacht habe!
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Ansonsten habe ich, wie angekuendigt, seit letztem Mittwoch ein neues Projekt!


mein neuer Arbeitsplatz


"Special Activity" am Freitag
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Zunaechst ist es mal ganz entspannend, nicht mehr 8 Stunden am Tag zu arbeiten, sondern nur noch die Haelfte ;)
Aber auch sonst gefaellt es mir echt gut bisher, auch wenn es nicht ganz einfach ist. Unsere Aufgabe ist es eigentlich, die Campesino-Kinder zu unterrichten (ausserdem dafuer zu sorgen, dass sie sich die Zaehne jeden Morgen putzen, eine Vitamintablette bekommen und natuerlich spielen und singen wir auch mit ihnen, sind hauptsaechlich noch im Grundschulalter). Allerdings ist alles ziemlich chaotisch. Die Kinder kommen und gehen quasi, wann sie wollen und alle sind auf total unterschiedlichem Niveau.
Im Klassenraum laufen auch mal Huehner, abgemagerte Hunde oder Schweine rum.
Aber wir probieren, das Beste draus zu machen. Selbst wenn man ihnen nur eine Kleinigkeit am Tag beigebracht hat, ist das sicher besser als nichts!
Und da Hanne und ich ab morgen auch nicht mehr allein sein werden (gestern ist Sara aus Spanien angekommen, im Moment sind wir also inkl. Dan zu viert im Haus), koennen wir vielleicht in Zukunft wieder ein bisschen mehr Struktur durchsetzen, 3 Kleingruppen bilden etc.
Naja, ich werde ja sicher noch oefters von der Arbeit berichten, bis jetzt waren es ja nur drei Tage!
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Auf jeden Fall vermisse ich schon meine Kinder von Las Sonrisas de los Niños und die Arbeit dort (Reid und Patricia sind mittlerweile auch wieder in den USA), aber noch einmal etwas Neues ist auch nicht schlecht!
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So, hier habe ich noch ein letztes Foto fuer heute. Das ist gestern entstanden. Bethany (Volunteer im Waisenhaus von HHK), Hanne und ich waren ein bisschen am Río Cangrejal wandern und danach im Kino (Tintenherz), schoener Tag!



Was ziemlich schade ist, ist dass ich meinen letzten Monat (April), nicht wie geplant in Guadalajara, Mexiko verbringen werde. Ich wollte dort noch ein Strassenkinderprojekt und einen anderen Freiwilligen von YAP besuchen. Leider musste das Projekt schliessen, weil es der Spender aufgrund der Finanzkrise nicht mehr finanzieren kann.
Und alleine noch nach Mexiko zu fliegen, ohne dort Max zu treffen und ohne mir das Projekt ansehen zu koennen, muss dann nicht sein...
Leider kann ich aber auch nicht bis Ende April (eigentlich war ja geplant, dass ich am 26. zurueckkomme) in Honduras bleiben, weil am 2. April wieder 90 Tage rum sind und ich entweder nochmal ausreisen, oder viel bezahlen muesste, um das Visum zu verlaengern.
ALSO, falls das Umbuchen der Fluege so klappt, wie ich´s gerne haette, werde ich -so wie Linda- nach sechseinhalb Monaten schon ANFANG April zurueck in Deutschland sein!
Ich hoffe, ihr freut euch! Hehe, ich freu mich auf jeden Fall schon riesig!
Ich geniesse die Zeit hier, ich werde auch so EINIGES vermissen, wenn ich wieder in Deutschland bin, ich will auch noch ein paar Wochen mit den Kindern arbeiten, aber ihr glaubt gar nicht, wie oft ich auch an zuhause denke!

Also, das war´s fuer heute, denke ich!
Fuehlt euch umaaaaaaarmt!
Eure Theresa